Greta Gantenbein lässt uns in ihrem Buch "Zweite von links" in die goldenen Zeiten der Swissair eintauchen. Sie erzählt vom Aufstieg ihrer langjährigen Arbeitgeberin zur besten Airline der Welt, von ihrem ersten Flug nach New York, einer albtraumhaften Notlandung in Athen, einem Todesfall an Bord, ihrer Amour fou mit einem Kapitän, ihrer Bekanntschaft mit einem vom Vietnamkrieg versehrten GI, von gefährlichen Flügen in den Nahen Osten und der grenzenlosen Armut, mit der sie in Indien, Afrika und Südamerika konfrontiert wurde. Sie erzählt vom Aufgehobensein in der Swissair-Familie und von wochenlangen Aufenthalten in Luxushotels rund um den Globus, aber auch wie sie einen Aussteiger heiratete, mit ihm auf einen verlotterten Bauernhof ins Toggenburg zog, zwei Kinder bekam und diese - nachdem ihr Mann vom Aussteigen ausgestiegen war - allein großzog. Und davon, wie ihr das halbe Toggenburger Dörfchen dabei half, wieder bei der Swissair einsteigen zu können, damit sie finanziell über die Runden kam. Wie sie eine neue Liebe fand, wie sie parallel zu ihrer Arbeit bei der Swissair für eine private Airline zu arbeiten begann und über den Wolken Leute wie Sepp Blatter oder Daniel Vasella, die Fürstenfamilie von Monaco, neureiche Russen, milliardenschwere Scheichs und den größten Wirtschaftsbetrüger Deutschlands bediente. Und - in klaren und auch anklagenden Worten - davon, wie es sich anfühlte, als die Swissair am 2. Oktober 2001 gegroundet wurde.
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