Der Terminus "Unternehmenskultur" erscheint im Gewand der Nichtfassbarkeit, der Unmöglichkeit zur Objektivierung und der emotionalen Qualität. Es hat etwas unheimliches, wenn jene als selbstverständlich angenommenen "heiligen Kühe" sich durch hart umkämpfte Märkte bewegen und entscheidenden, doch oftmals unterschätzten, Einfluss nehmen. Die Sensibilität für diesen Faktor sollte allerdings zunehmen, schließlich sind es, in Zeiten selbstorganisierender Netzwerke und dienstleistungsgeprägter Märkte, immer weniger die absolut rationalen, objektiven und sichtbaren Aspekte, die den Unterschied ausmachen. Die scheinbar feine, aber entscheidende Differenzierung mithilfe der Unternehmenskultur führt zur Exzellenz einer Unternehmung und stellt somit einen bedeutsamen strategischen Erfolgsfaktor dar.
Das Buch wird mit einem Kaleidoskop an Perspektiven und Wertungen in Hinblick auf Unternehmenskultur eröffnet, um in einem weiteren Schritt deren Rolle als strategischer Erfolgsfaktor zu unterstreichen. Auf der Basis eines Grundverständnisses, sowohl für Unternehmenskultur im Allgemeinen als auch für diesbezügliche Veränderungsprozesse, werden zentrale Herausforderungen zur erfolgreichen und nachhaltigen Veränderung von Unternehmenskulturen, fundiert auf psychologischen Theorien, erörtert. Einen besonderen Schwerpunkt findet die Betrachtung entstehender Widerstände innerhalb des Prozesses. Der sich anschließende integrierte und prozessbezogene Lösungsansatz bietet eine umfassende Antwort auf die Frage, wie Unternehmenskultur erfolgsorientiert entwickelt, verändert und gestaltet werden kann.
Der Leser profitiert dabei von ganzheitlichen Darstellungen, die, auf verschiedensten theoretischen Aspekten basierend, sowohl strategische als auch operative Handlungsempfehlungen bieten. Insgesamt wird dabei stets der interdisziplinäre Spagat zwischen Wirtschaftswissenschaft und Psychologie gewagt. Elementare Fundierungen stützen sich auf wesentliche wissenschaftliche Erkenntnisse sowohl aus der Sozial- als auch der Lern- und Verhaltenspsychologie, so z.B. das Elaboration-Likelihood-Modell, die Theorie der kognizierten Kontrolle, das Organisationslernen, verschiedene Methoden der Wissenskommunikation, die Theorie der psychologischen Verträge sowie Erkenntnisse zur operanten Konditionierung, zum Lernen am Modell und zur Verstärkungstheorie.
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