»Bist du schon an der Arbeit?«
»Wir Fischer schlafen wie die Fische: zu jeder Stunde, an jedem Ort, solange man uns in Ruhe lässt. Und das wird zur Gewohnheit. Diesen Morgen habe ich bei Sonnenaufgang die Türe in den Angeln knarren gehört und habe mir gesagt: „Simon, sie ist schon aufgestanden. Schnell! Geh und hilf ihr mit deinen großen Händen!“ Ich ahnte, dass sie an ihre Blumen dachte und an die stürmische Nacht. Und ich habe mich nicht geirrt. Ich kenne doch die Frauen . . . Auch meine Frau wälzt sich im Bett wie ein Fisch im Netz, wenn ein Ge- witter kommt, und denkt an ihre Pflanzen . . . die Arme! Manchmal sage ich zu ihr: „Ich wette, du regst dich nicht so auf, wenn dein Petrus vom Sturm gepeitscht auf dem See ist.“ Doch ich bin ungerecht; denn sie ist eine gute Frau. Manchmal scheint es mir unmöglich, dass ihre Mutter . . . Nun gut, schweige, Petrus! Das hat damit nichts zu tun. Es ist nicht gut zu schimpfen und es ist unklug, wissen zu lassen, was Güte besser verschweigt. Siehst du, Meister, auch in einem Dummkopf hat dein Wort Wurzel geschlagen.«
Jesus antwortet lächelnd: »Du sagst alles selbst. Und mir bleibt nichts anderes übrig, als deine Fischerweisheit zu bestätigen und zu bewundern.«
»Er hat schon alle gebogenen Zweige wieder festgebunden, den überladenen Birnbaum gestützt und die Stricke unter dem Granatapfelbaum, der so schief gewachsen ist, durchgezogen«, sagt Maria.
»Ja, der ist wie ein alter Pharisäer: er biegt sich so, wie es ihm passt. Ich habe ihn wie ein Segel bearbeitet und zu ihm gesagt: „Weißt du nicht, dass das Rechte in der Mitte liegt? Komm her, sonst wirft dich dein eigenes Gewicht um.“ Nun bin ich hinter diesem Pharisäer her: doch aus reinem Egoismus. Ich denke an den guten Appetit von uns allen: frische Feigen und warmes Brot! Nicht einmal Antipas hat ein so herrliches Mahl. Doch man muss vorsichtig sein; den die Äste des Feigenbaums sind zart wie das Herz eines Mädchens, wenn es sein erstes Wort der Liebe sagt, und ich bin schwerfällig; und die besten Feigen sind ganz oben. Sie sind bei dieser Morgensonne schon trocken und müssen eine Köstlichkeit sein. Hallo, du, Jüngling! Schau mir nicht nur zu, wach auf, gib mir den Korb!«
»Wir Fischer schlafen wie die Fische: zu jeder Stunde, an jedem Ort, solange man uns in Ruhe lässt. Und das wird zur Gewohnheit. Diesen Morgen habe ich bei Sonnenaufgang die Türe in den Angeln knarren gehört und habe mir gesagt: „Simon, sie ist schon aufgestanden. Schnell! Geh und hilf ihr mit deinen großen Händen!“ Ich ahnte, dass sie an ihre Blumen dachte und an die stürmische Nacht. Und ich habe mich nicht geirrt. Ich kenne doch die Frauen . . . Auch meine Frau wälzt sich im Bett wie ein Fisch im Netz, wenn ein Ge- witter kommt, und denkt an ihre Pflanzen . . . die Arme! Manchmal sage ich zu ihr: „Ich wette, du regst dich nicht so auf, wenn dein Petrus vom Sturm gepeitscht auf dem See ist.“ Doch ich bin ungerecht; denn sie ist eine gute Frau. Manchmal scheint es mir unmöglich, dass ihre Mutter . . . Nun gut, schweige, Petrus! Das hat damit nichts zu tun. Es ist nicht gut zu schimpfen und es ist unklug, wissen zu lassen, was Güte besser verschweigt. Siehst du, Meister, auch in einem Dummkopf hat dein Wort Wurzel geschlagen.«
Jesus antwortet lächelnd: »Du sagst alles selbst. Und mir bleibt nichts anderes übrig, als deine Fischerweisheit zu bestätigen und zu bewundern.«
»Er hat schon alle gebogenen Zweige wieder festgebunden, den überladenen Birnbaum gestützt und die Stricke unter dem Granatapfelbaum, der so schief gewachsen ist, durchgezogen«, sagt Maria.
»Ja, der ist wie ein alter Pharisäer: er biegt sich so, wie es ihm passt. Ich habe ihn wie ein Segel bearbeitet und zu ihm gesagt: „Weißt du nicht, dass das Rechte in der Mitte liegt? Komm her, sonst wirft dich dein eigenes Gewicht um.“ Nun bin ich hinter diesem Pharisäer her: doch aus reinem Egoismus. Ich denke an den guten Appetit von uns allen: frische Feigen und warmes Brot! Nicht einmal Antipas hat ein so herrliches Mahl. Doch man muss vorsichtig sein; den die Äste des Feigenbaums sind zart wie das Herz eines Mädchens, wenn es sein erstes Wort der Liebe sagt, und ich bin schwerfällig; und die besten Feigen sind ganz oben. Sie sind bei dieser Morgensonne schon trocken und müssen eine Köstlichkeit sein. Hallo, du, Jüngling! Schau mir nicht nur zu, wach auf, gib mir den Korb!«