„Kannst du so etwas ausziehn wie ein Hemd, das in die Wäsche muss? Ich verspreche dir: Nie ist das vorbei für mich!“ Die dreizehnjährige Britta Bindseil, genannt Strippe, kehrt von großer Fahrt zurück nach Bregenow in der Mark, und alles ist anders. Es war, in den Siebziger Jahren, die Zeit der Freundschaftszüge, und das quirlige Mädchen, das in seinem ablegenen Ort dafür gesorgt hatte, dass die Langeweile unter den Kindern und Jugendlichen nicht um sich griff, durfte dabei sein. Gläubig und mit offenem Herzen nimmt sie alles begeistert auf, was ihr begegnet und was man ihr erzählt, zumal ihre Freunde so denken wie sie: alles soll schön und gut werden, und Freundschaft ist etwas Heiliges, ohne Falsch und Hintergründigkeit, die Oberfläche eben. Dabei ist sie ein Mensch wie andere auch, mit Hoffnungen und Sehnsüchten, mit Lachen und Traurigsein. Es wird lange brauchen, bis Britta die Welt der falschen Ideale zu durchschauen lernt, länger, als dieses Buch Seiten hat. Vielleicht kann ihr der Leser dabei helfen.
LESEPROBE:
„Ich!“, sagte Britta fest.
„Du?“ Er verzog den Mund, drohte in sein Gelächter auszubrechen, aber es war nur ein Ansatz. „Du kannst das gar nicht, dich können wir nicht haftbar machen! Gut gemeint, aber da macht das Gesetz nicht mit. - Übrigens gut, deine Wandzeitung, wir müssen uns mal bei Gelegenheit unterhalten. Und nun geht schon, macht draußen weiter.“
In diesem Moment wurde Britta von einer unbändigen Sehnsucht nach Dagmar ergriffen.
Wie konnte ich mich nur so lange Zeit nicht um sie kümmern? dachte sie. Ach Dagmar ...
Sie beschloss, noch am Nachmittag in die Kreisstadt zu fahren.
„Aber wenn du wüsstest! Ich sitze wie auf Kohlen hier. Denkst du, das ist ein Vergnügen? Tag für Tag abgestandene Krankengeschichten! Und was du alles zu hören kriegst! Die eine ist eifersüchtig, denkt, ihr Mann treibt sonst was zu Hause. Am liebsten will sie sich scheiden lassen ... Und dabei kommt er jeden Besuchstag mit Blumen. Ich seh schon kommen, dass ich ihr den Kopf zurechtrücken muss ... Weißt du, einer, dem du nun absolut nichts Schlechtes zutraust! - Bei der anderen ist es nun schon das fünfte Kind, und jedes Mal so schwer ... Sie müsste morgen dran sein. Na, ich muntere sie schon auf. Gestern Nacht, weißt du, war hier was los. Du hörst doch, wie sie die Treppen hoch und runter flitzen! Kaiserschnitt. Bluttransfusion. Die Schwestern sagen ja nichts, aber du kriegst es doch mit, das hat sie etwas mitgenommen.
LESEPROBE:
„Ich!“, sagte Britta fest.
„Du?“ Er verzog den Mund, drohte in sein Gelächter auszubrechen, aber es war nur ein Ansatz. „Du kannst das gar nicht, dich können wir nicht haftbar machen! Gut gemeint, aber da macht das Gesetz nicht mit. - Übrigens gut, deine Wandzeitung, wir müssen uns mal bei Gelegenheit unterhalten. Und nun geht schon, macht draußen weiter.“
In diesem Moment wurde Britta von einer unbändigen Sehnsucht nach Dagmar ergriffen.
Wie konnte ich mich nur so lange Zeit nicht um sie kümmern? dachte sie. Ach Dagmar ...
Sie beschloss, noch am Nachmittag in die Kreisstadt zu fahren.
„Aber wenn du wüsstest! Ich sitze wie auf Kohlen hier. Denkst du, das ist ein Vergnügen? Tag für Tag abgestandene Krankengeschichten! Und was du alles zu hören kriegst! Die eine ist eifersüchtig, denkt, ihr Mann treibt sonst was zu Hause. Am liebsten will sie sich scheiden lassen ... Und dabei kommt er jeden Besuchstag mit Blumen. Ich seh schon kommen, dass ich ihr den Kopf zurechtrücken muss ... Weißt du, einer, dem du nun absolut nichts Schlechtes zutraust! - Bei der anderen ist es nun schon das fünfte Kind, und jedes Mal so schwer ... Sie müsste morgen dran sein. Na, ich muntere sie schon auf. Gestern Nacht, weißt du, war hier was los. Du hörst doch, wie sie die Treppen hoch und runter flitzen! Kaiserschnitt. Bluttransfusion. Die Schwestern sagen ja nichts, aber du kriegst es doch mit, das hat sie etwas mitgenommen.