Im Telefon wisperte es, so wie man es vor einer Theatervorstellung hinter dem Vorhang hört, was einen sehr gespannt und neugierig macht. - „Fang du an!“ - „Nein, du!“ - „Los, mach schon!“ - „Heißen Sie wirklich Simsallabim“, fragte eine Stimme. Es war eine kleine Stimme, und dünn war sie auch, obwohl sie sich Mühe gab, groß und dick zu klingen. Und obwohl unser Freund in die Muschel hinein behauptete, er heiße Sonsalla, begann die kleine, dünne Stimme zu singen: „Auf einem Baum ein Kuckuck saß ...“
Doch lest selbst weiter, wie der Junge Axel und der alte Maler Sim Freundschaft schließen und wie es ihnen gemeinsam gelingt, ihre Sorgen und ihren Kummer zu vertreiben.
LESEPROBE:
Den ganzen Vormittag über, immer wenn ihn diese Angstwelle anspülte, hatte er an Sim gedacht. Wie ein Zauberwort, mit dem sich alles zum Guten wenden konnte, war es ihm vorgekommen.
Nun aber funktionierte dieses Zauberwort nicht.
Die Angst war wieder da. Ein dunkles, dumpfes, quirliges Wasser. Es begann Axel schon bis an die Schultern zu reichen.
Er sprang hoch, riss die Wohnzimmertür auf, eine helle Brücke schlug sich in den dunklen Flur.
Axel ging darüber bis zum Couchtisch. Er legte seine Schultasche dorthin, setzte sich in den Sessel davor, öffnete sie, suchte darin herum. Aber welches Buch oder Heft er auch herausfischte, mit jedem kam eine Unlustwelle, mit jedem eine Angstwoge.
Wie Mutti sagte er jetzt vor sich hin: „Ist doch alles egal! Was soll’s?“ Aber auch das erleichterte ihn nicht.
Ob er noch einmal anrief? An einem kaputten Telefon konnte das doch nicht scheitern. Er brauchte ihn wie verrückt, seinen großen, klugen Freund.
Und wenn er nun ...
Axel stopfte Hefte, Bücher, Federtasche in die Mappe zurück, trug sie zur Kommode, in der ihm Mutti eine Schublade für seine Schulsachen frei gemacht hatte, und kehrte mit dem Telefonbuch zurück.
Der Junge suchte, buchstabierte, schrieb auf einen Zeitungsrand. Mann, wo mochte das sein - Herweghring?
Warum hatte er nur all die Zeit nicht gefragt, wo Sim wohnte. Dabei ging Axel auf, dass sie sich ja noch gar nicht so lange kannten. Wenige Wochen erst, dabei hätte er schwören mögen, dass ihre gegenseitige Hilfe schon Monate dauerte.
Wahre Freundschaft eben. Dieses Lied hatte er aus dem Musikraum gehört. Frau Tronke hatte es mit den Großen geübt. Sie sangen, dass wahre Freundschaft nicht wanken kann, wenn sie gleich entfernt ist, und dass sie in Gedanken immer weiterlebt. Ja, Axel kannte das.
Doch lest selbst weiter, wie der Junge Axel und der alte Maler Sim Freundschaft schließen und wie es ihnen gemeinsam gelingt, ihre Sorgen und ihren Kummer zu vertreiben.
LESEPROBE:
Den ganzen Vormittag über, immer wenn ihn diese Angstwelle anspülte, hatte er an Sim gedacht. Wie ein Zauberwort, mit dem sich alles zum Guten wenden konnte, war es ihm vorgekommen.
Nun aber funktionierte dieses Zauberwort nicht.
Die Angst war wieder da. Ein dunkles, dumpfes, quirliges Wasser. Es begann Axel schon bis an die Schultern zu reichen.
Er sprang hoch, riss die Wohnzimmertür auf, eine helle Brücke schlug sich in den dunklen Flur.
Axel ging darüber bis zum Couchtisch. Er legte seine Schultasche dorthin, setzte sich in den Sessel davor, öffnete sie, suchte darin herum. Aber welches Buch oder Heft er auch herausfischte, mit jedem kam eine Unlustwelle, mit jedem eine Angstwoge.
Wie Mutti sagte er jetzt vor sich hin: „Ist doch alles egal! Was soll’s?“ Aber auch das erleichterte ihn nicht.
Ob er noch einmal anrief? An einem kaputten Telefon konnte das doch nicht scheitern. Er brauchte ihn wie verrückt, seinen großen, klugen Freund.
Und wenn er nun ...
Axel stopfte Hefte, Bücher, Federtasche in die Mappe zurück, trug sie zur Kommode, in der ihm Mutti eine Schublade für seine Schulsachen frei gemacht hatte, und kehrte mit dem Telefonbuch zurück.
Der Junge suchte, buchstabierte, schrieb auf einen Zeitungsrand. Mann, wo mochte das sein - Herweghring?
Warum hatte er nur all die Zeit nicht gefragt, wo Sim wohnte. Dabei ging Axel auf, dass sie sich ja noch gar nicht so lange kannten. Wenige Wochen erst, dabei hätte er schwören mögen, dass ihre gegenseitige Hilfe schon Monate dauerte.
Wahre Freundschaft eben. Dieses Lied hatte er aus dem Musikraum gehört. Frau Tronke hatte es mit den Großen geübt. Sie sangen, dass wahre Freundschaft nicht wanken kann, wenn sie gleich entfernt ist, und dass sie in Gedanken immer weiterlebt. Ja, Axel kannte das.