11 überlieferte, besonders schöne Sagen vom Petermännchen, dem Schweriner Schlossgeist, haben die Autoren wunderbar neu erzählt. In einem ausführlichen Nachwort erfährt man mehr über das Petermännchen und mögliche Deutungen der Entstehung der aufgeschriebenen Sagen.
Das Buch wendet sich an Kinder und Erwachsene.
INHALT:
Der geheimnisvolle Zwerg
Es spukt im Schloss
Eine Ohrfeige für den Mundschenk
Die wundersame Rettung der schönen Gartenknechtstochter
Ein Wachsoldat schläft
Ein derber Denkzettel
Das rostige Schwert
Das verschwundene Diadem
Der fürstliche Essenträger und die Silberschale
Die Schlossjungfer am Pfaffenteich
Das Geheimnis um die goldene Tuchnadel
Nachwort
Quellen und Anmerkungen
LESEPROBE:
Eine Ohrfeige für den Herrn Mundschenk
In Gardemins Kopf nistete die Unruhe. Sie ließ ihn auch diese Nacht nicht schlafen. Was konnte es mit dem Männchen bloß auf sich haben? Ob der Hofnarr vielleicht diesen bösen Scherz mit ihm trieb? Unmöglich! Nie dürfte der wagen, sich einem Herren Kammerlakaien gegenüber so ungebührlich zu betragen, obwohl ... So klein war das Männchen vorhin tatsächlich gewesen. Aber es hatte einen langen, spitzen, bis auf die Brust hängenden Bart, während der Hofzwerg einen kleinen Kinnbart trug. Der liebte auch hohe Hüte, das Männchen aber trug eine flache schwarze Kappe auf dem Kopf. Der Hofzwerg kleidete sich auch auffallend farbenprächtig in ein kurzes, meist mit bunten Bändern besetztes Wams. Und das Männchen? Das hatte bloß einen unscheinbaren, schwarzen Rock an. Ob es die gleichen krummen Beine besaß wie der Hofnarr, hatte er nicht erkennen können, der Rock reichte ja bis auf die Füße. Aber vielleicht hatte sich der Giftzwerg nur verkleidet? Und wenn das Männchen nun doch ein Geist war? Und nur die Gestalt eines Zwerges angenommen hatte? Mit Geistern durfte man nicht spaßen und sie keinesfalls anfassen. Nicht einmal ansprechen war erlaubt! Der Lakai wusste ganz genau, Schreckliches passierte denen, die sich nicht daran hielten. Das hatte er schon oft gehört. Mit Krankheit und Elend, sogar mit dem Tode bestraften die Geister, wer sich ihnen fürwitzig in den Weg stellte. Tage und Wochen vergingen. Zum Erstaunen aller ließ Gardemin den Hofnarren in Ruhe. Und dieser sah auch zu, dass er nicht öfter als nötig in dessen Nähe geriet.
Das Buch wendet sich an Kinder und Erwachsene.
INHALT:
Der geheimnisvolle Zwerg
Es spukt im Schloss
Eine Ohrfeige für den Mundschenk
Die wundersame Rettung der schönen Gartenknechtstochter
Ein Wachsoldat schläft
Ein derber Denkzettel
Das rostige Schwert
Das verschwundene Diadem
Der fürstliche Essenträger und die Silberschale
Die Schlossjungfer am Pfaffenteich
Das Geheimnis um die goldene Tuchnadel
Nachwort
Quellen und Anmerkungen
LESEPROBE:
Eine Ohrfeige für den Herrn Mundschenk
In Gardemins Kopf nistete die Unruhe. Sie ließ ihn auch diese Nacht nicht schlafen. Was konnte es mit dem Männchen bloß auf sich haben? Ob der Hofnarr vielleicht diesen bösen Scherz mit ihm trieb? Unmöglich! Nie dürfte der wagen, sich einem Herren Kammerlakaien gegenüber so ungebührlich zu betragen, obwohl ... So klein war das Männchen vorhin tatsächlich gewesen. Aber es hatte einen langen, spitzen, bis auf die Brust hängenden Bart, während der Hofzwerg einen kleinen Kinnbart trug. Der liebte auch hohe Hüte, das Männchen aber trug eine flache schwarze Kappe auf dem Kopf. Der Hofzwerg kleidete sich auch auffallend farbenprächtig in ein kurzes, meist mit bunten Bändern besetztes Wams. Und das Männchen? Das hatte bloß einen unscheinbaren, schwarzen Rock an. Ob es die gleichen krummen Beine besaß wie der Hofnarr, hatte er nicht erkennen können, der Rock reichte ja bis auf die Füße. Aber vielleicht hatte sich der Giftzwerg nur verkleidet? Und wenn das Männchen nun doch ein Geist war? Und nur die Gestalt eines Zwerges angenommen hatte? Mit Geistern durfte man nicht spaßen und sie keinesfalls anfassen. Nicht einmal ansprechen war erlaubt! Der Lakai wusste ganz genau, Schreckliches passierte denen, die sich nicht daran hielten. Das hatte er schon oft gehört. Mit Krankheit und Elend, sogar mit dem Tode bestraften die Geister, wer sich ihnen fürwitzig in den Weg stellte. Tage und Wochen vergingen. Zum Erstaunen aller ließ Gardemin den Hofnarren in Ruhe. Und dieser sah auch zu, dass er nicht öfter als nötig in dessen Nähe geriet.